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Santa Maria unterwegs am Cabo Girao
Die Vielfalt kann man vor Ort auf dem städtischem Markt von Funchal bewundern. So hat mich die Vielfalt schon von Kartoffel-Sorten, aber auch Tomaten, Gemüse und Obst begeistert. Wie mühsam der Anbau auf den Terassenfeldern sein muss, die übereinandergeschachtelt über zehn, manchmal zwanzig Etagen mit jeweils Steigungen von dreißig Grad am Berghang verlaufen, kann man ahnen, wenn man selbst mal auf so einem Treppenpfad unterwegs ist. Dort werden Bananen, Zuckerrohr, Kartoffeln, Limonen, Zitronen, Wein, Tomaten, Möhren, Avocado, Ananas, Annona, Äpfel, Maracuja, Guaven, Kirschen, Sauerkirschen, Orangen, Pitanga, Papaya, Mango, Tangerina, Zitronen... angebaut. Die daraus produzierten Getränke sind zum Teil alkoholhaltig, besonders beliebt bei den Männern, die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, ist die poncha, ein Cocktail aus einheimischem Rum mit Zitrone und Honig. Das ließ mich vermuten, dass, wenn es möglich wäre, aus Bananen ein alkoholhaltiges Getränk zu bereiten, die Madeirenser es bestimmt schon gemacht hätten.
Strelitzie im botanischen Garten
Wer auf Madeira Urlaub machen will, fühlt sich entweder den Senioren zugehörig, ist Golfer, eingefleischter Wanderer, Segler oder gar Mountainbiker. Denn die Angehörigen dieser Zielgruppen kommen auf Madeira auf ihre Kosten. Was die Ausmaße der Insel angeht, ist alles doch recht überschaubar. Gerade ist man auf der höchsten Gebirgskuppe angekommen, sieht man in der Ferne schon wieder die Atlantikküste. Aber Vorsicht! Wer alles zu Fuß erwandern möchte, muss mit sich lang hinziehenden steilen Steigungen und Gefällen rechnen. Und die Wege und Straßen sind sehr steil. Und wer es dann querfeldein über Feldwege und Ziegenpfade versuchen will, noch mehr. Sehr erschöpfende Strecken, die dann von herrlichen Ausblicken oder gemütlichen Terassenplätzen zu Verweilen belohnt werden. Das Busnetz ist so gut ausgebaut, und die Fahrpläne auch für Touristen verständlich erfahrbar, dass man keine Angst haben muss, ein Ziel überhaupt nicht erreichen zu können.
Levadaweg
Fortaleza do Pico (Funchal)
Es gibt viel zu erzählen von dort. Aber es soll auch nicht alles verraten werden. Das Schönste war nämlich, dass es niemand gab, der ...
auf dem Weg zu den 25 Fontes
Inzwischen wissen wir mehr über Madeira und werden versuchen, es den einzelnen Regionen und Ortschaften zuzuordnen. Dazu gehören außer Sissi und Winston Churchill auch Langerhans, der Entdecker der in der Bauspeicheldrüse liegenden Hormon produzierenden Drüsen und...
Der nächste Ausflug in die Pául da Serra ist schon geplant
Aber die schönen Aussichten sind keine Selbstverständlichkeit, sie müssen erwandert und erobert werden.
Der weite Blick von oben über den Atlantik
Obwohl die Insel nur 741 Quadratkilometer groß ist (im Vergleich dazu hat Sylt 99,14 Quadratkilometer) und theoretisch mit dem Auto an einem Tag umfahrbar wäre, ist das praktisch nicht machbar aufgrund der Höhenunterschiede und unwegsamen Wege.
Bordado do Funchal (Stickkunsthandwerk im Museum)
Wir denken noch oft an die Zeit im Januar zurück, weil es so schön war.
Aber die nächste Reise ist schon geplant, und im Zusammenhang mit den Vorbereitungen stieß ich auf einen weiteren berühmten Madeira-Liebhaber, und zwar Gustaf Gründgens, den Schauspieler und Theaterregisseur, der in der Zeit des Nationalsozialismus berühmt und verehrt wurde und bis in die sechziger Jahre als umstrittener, aber auch umjubelter Intendant und Akteur gefeiert wurde. Er besaß nach seinen ersten Madeira-Urlauben im Reid's Hotel ein Haus in Sao Goncalo, das sein Geliebter und der spätere Lebensgefährte von Christoph Eschenbach von ihm erbte. Die Figur des Gustaf Gründgens war dann Vorlage für zahlreiche Dramen und Romane, unter anderem für den Roman Mephisto von Klaus Mann, der jahrelang in Deutschland verboten war, weil nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Ehre des Toten (hier: Gründgens) vor der Freiheit der Kunst (hier: Mann) als schützenswert galt.
Auf der Suche nach weiteren Zusammenhängen mit Madeira fand ich unter anderem eine Liebesgeschichte aus dem London des Jahres 1756, "The affecting story of Lionel and Arabella, who, by most unhappy accident, first discovered the island of Madeira". Außerdem hat der norwegische Maler Johan Frederik Eckersberg auf Madeira seine Tuberkulose-Erkrankung ausgeheilt und während seines zweijährigen Aufenthalts eine Serie von Lithographien geschaffen.
Blick von oben auf Ribeira da Janela
Obwohl Madeira das ganze Jahr hindurch ein angenehmes warmes Klima hat, kann es, wenn man in die Berge aufbricht, empfindlich kalt und auch schon mal nass werden.
Auf der sicheren Seite ist man an der Südküste. Deshalb haben sich viele ausländische Bewohner wie Deutsche, Engländer, Franzosen dort niedergelassen.
im jardim tropical
Diese Seite beschäftigt sich mit der portugiesischen Insel Madeira. Madeira (Holz) liegt eineinhalb Flugstunden von Lissabon entfernt auf dem Breitengrad von Casablanca. Das erste Mal war ich dort in den 80er Jahren zu Besuch, mit zwei Freunden und um Silvester dort zu feiern. Ich erinnere mich an den madeirensischen Brauch, nachts von Haus zu Haus zu ziehen, zu singen und zu tanzen, um von den Bewohnern zu einem Glas und einem Häppchen eingeladen zu werden. Ilha das flores, die Blumeninsel wird Madeira auch genannt, da das ganze Jahr hindurch Blütezeit zahlreicher Blumen ist. Makaronesien, Inseln der Glückseligkeit, sollen im 6. Jahrhundert vor Christus von den Phöniziern entdeckt worden sein (als Atlantis). Christoph Columbus besuchte die Insel 1478 als Zuckerhändler. Papst Leo X. erhob Madeira im Jahr 1514 zu einer eigenen Diözese. Seit 1986 ist Portugal und damit Madeira Mitglied der Europäischen Union, ist aber eine autonome portugiesische Region mit eigener Regierung. Heute gilt Joao Goncalves Zarco als Inselentdecker im Jahr 1419.
Der natürliche Reichtum der Insel besteht in ihrer Beschaffenheit, Klima und daraus resultierendem Pflanzenreichtum, der eine Vielzahl tropischer und subtropischer Pflanzen beherbergt, die geerntet werden können und zur ewigen Blüte beitragen. Das hat schon vor Jahrhunderten wohlhabende Reisende angezogen, die sich prachtvolle Residenzen und Parkanlagen bauen ließen. Durch das Atlantikklima gilt sie auch als Ort der Genesung von zahlreichen Krankheiten besonders der Lungen und Herz-, Kreislaufbeschwerden.
Blick auf Paul do Mar